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Djamila Sahraoui


Sahraoui, Djamila

Djamila Sahraoui

Biografie

Djamila Sahraoui wurde in dem algerischen Dorf Tazmalt geboren. Sie studierte Literaturwissenschaft in Algier und Regie an der Filmhochschule IDHEC (Institute des Hautes Etudes Cinématographiques) in Paris, wo sie auch heute noch lebt. 1980 realisierte sie den fiktiven Kurzfilm Houria. Danach arbeitete sie lange Zeit ausschließlich als Dokumentarfilmerin und wurde 1997 für ihre Arbeiten ausgezeichnet mit dem angesehenen Villa de Médici-Preis "Hors les Murs".
Zu ihren frühen Dokumentationen gehören Avoir 2000 ans dans les Aurès (1990) über die römische, arabische, türkische und französische Geschichte Algeriens und Prénom Marianne (1992), ein Beitrag zum 200. Jahrestag der französischen Revolution. Ihr Dokumentarfilm La moitié du ciel d‘Allah (1995) beschreibt den Anteil algerischer Frauen am Kampf für die Unabhängigkeit ihres Landes und für ihre Gleichberechtigung seitdem - der erste Teil einer cineastischen Chronik über die algerische Gesellschaft.
Es folgten Algéria, la vie quand même (1999), ein Film über die Probleme und Hoffnungen junger Leute in ihrem Geburtsort Tazmalt, und Algérie, la vie toujours (2002) über einen von Gott und der Welt (der Regierung) verlassenen Ort, in dem die jüngere Generation selbst die Initiative ergreift, die kargen Lebensbedingungen zu verbessern. Et les arbres poussent en Kabylie (2003) dokumentiert den Alltag in einem von Berbern bewohnten Dorf in der algerischen Kabylei, wo viele aufgrund von Arbeits- und Perspektivlosigkeit davon träumen, sich anderswo ein neues Leben aufbauen zu können. Mit Barakat! realisierte Djamila Sahraoui 2006 ihren ersten abendfüllenden Spielfilm über die Reise und die Beziehung zweier Frauen verschiedener Generationen in dem vom Bürgerkrieg zerrütteten Algerien der neunziger Jahre.
Wie schon für ihre Dokumentarfilme, so erhielt sie auch für diesen Spielfilm weitere Auszeichnungen bei internationalen Festivals von Ouagadougou über Kairo bis Mailand. Schon in den 1990er Jahren sagte Djamila Sahraoui über ihre Beweggründe, Filme über die Situation algerischer Frauen zu drehen: "Seit jeher bedeutet Frau zu sein in Algerien, zwischen Schmerz und Hoffnung zu leben, zwischen Drinnen und Draußen. Eingeschlossen: von Mauern, Schleiern, Unterwerfung und Tod. Nach außen gewandt: in Revolten, Kämpfen für die Freiheit, bei der Arbeit… und vielleicht im Exil."

Filmografie

Yema (2012): Darsteller, Regie

Barakat ! (2006): Drehbuch, Regie



 

Titelbild: An announcement about the construction of Ciné Guimbi in Burkina Faso. (Photo: Marilia Guiraud/Ciné Guimbi)