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Raymond Rajaonarivelo


Porträt

Raymond Rajaonarivelo

Biografie

Raymond Rajaonarivelo wurde in Madagaskar geboren und besuchte dort bis zum Abitur die Schule. Danach absolvierte er in Frankreich eine Filmausbildung. Nach Arbeiten als Regieassistent realisierte er Ende der siebziger Jahre seine ersten Kurzspielfilme Izaho Lokanga Ianao Valiha (über drei Gedichte eines madagassischen Poeten) und Babay Sa Lovohitra.
1988 folgte mit Tabataba der erste Langspielfilm im 35mm-Kinoformat in der Geschichte Madagaskars. Er lief im selben Jahr in der Sektion „Quinzaine des réalisateurs“ beim Filmfestival in Cannes, erhielt dort den Publikumspreis und wurde beim Festival in Karthago 1989 als bester Erstlingsfilm ausgezeichnet. In diesem ausschließlich mit Laiendarstellern realisierten Spielfilm erzählt der Regisseur von den politischen Kontroversen um den bewaffneten Befreiungskampf gegen die französischen Kolonialherren am Beispiel eines Dorfes. Nach kürzeren Arbeiten, u.a. fürs Fernsehen, konnte Rajaonarivelo mit Quand Les Etoiles Rencontrent La Mer 1996 seinen zweiten Spielfilm in Madagaskar drehen. Seinen neuen Film, die Dokumentation Mahaleo über die gleichnamige Musikgruppe aus Madagaskar, stellte er 2005 zusammen mit seinem Koautor César Paes und der Produzentin Marie Clarence Paes fertig.
In einem Interview sagte der madagassische Regisseur über die Wurzeln seiner Kinoleidenschaft: „Als ich jung war, war ich fasziniert vom Himmel und von den Wolken. Wenn man jung ist, entdeckt man in den Wolken immer neue Geschichten. In jeder Wolke verbirgt sich ein anderes Bild. Ich glaube, dass ich auf diese Weise zum Kino kam: Ich hatte einfach Lust, Geschichten in Bildern zu erzählen.“

Filmografie

Tabataba (1988): Drehbuch, Regie

Quand les étoiles rencontrent la mer (1996): Drehbuch, Regie

Mahaleo (2005): Kamera, Regie



 

Titelbild: An announcement about the construction of Ciné Guimbi in Burkina Faso. (Photo: Marilia Guiraud/Ciné Guimbi)