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La France et ses liberateurs

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Credits

Titel: La France et ses liberateurs

Produktionsland: Frankreich

Erscheinungsjahr: 2009

Format: DVD

Farbe: Farbe

Sprachfassung: OF m. dt. UT

Länge: 90 Minuten

Regie: Onana, Charles

Inhalt

Auch wenn es in diesem Dokumentarfilm um den Einsatz von Kolonialsoldaten durch Frankreich im Zweiten Weltkrieg, so beginnt er  mit der deutschen Kolonialgeschichte und verweist damit auf die Verursacher dieses und auch des Ersten Weltkriegs. Ausgangspunkt ist die Berliner Konferenz von 1884, auf der die europäischen Kolonialmächte den Kontinent Afrika untereinander aufteilten und ihre Interessen dort mit brutaler Gewalt militärisch durchsetzten. Deutschland schreckte dabei auch nicht vor Massenmorden wie dem gegen die Herero zurück, an dem auch der Vater des späteren Nazi-Feldmarschalls Göring beteiligt war. Mit diesen und ähnlichen Verweisen z.B. auf die rassistische Hetze gegen afrikanische Kolonialsoldaten auf Seiten Frankreichs im Ersten Weltkrieg und die als «Rheinlandbastarde» denunzierten Kinder, die aus Beziehungen von Afrikanern mit deutschen Frauen hervor gingen, steckt Onana den historischen Rahmen ab, der in den von Nazideutschland zu verantwortenden Zweiten Weltkrieg und den Einsatz Hunderttausender afrikanischer Kolonialsoldaten auf Seiten der Alliierten führte. Das Kollbarationsregime von Vichy und De Gaulles Aufruf zur «Verteidigung der Freiheit» mit Hilfe der Kolonien, die Landung der Alliierten in Nordafrika Ende 1942 und die Rekrutierung weiterer 250.000 Soldaten aus dem Maghreb für die Befreiung Europas werden ebenso chronologisch von Zeitzeugen geschildert, wie das Massaker von Thiaroye 1944 im Senegal und die Diskriminierung der Veteranen bei der Gewährung von Kriegsrenten bis in die Gegenwart.
Onana hat für seinen historischen Abriss unbekannte und prominente Kriegsteilnehmer interviewt wie z.B. Assane Seck, Ex-Minister aus dem Senegal, Joseph Ndiaye, langjähriger Hüter des Sklavenhaus-Museums auf der Insel Goree, und Ahmadou- Mahtar M’Bow, den ehemaligen Generalsekretär der UNESCO.
Auf ihren persönlichen Erinnerungen basiert dieser Film, dem im übrigen anzumerken ist, dass er von dem aus Kamerun stammenden Journalisten und Verleger Onana mit geringen technischen und finanziellen Mitteln realisiert wurde bzw. werden musste.



 

Titelbild:  The Western Sahara international film festival © FiSahara | Alberto Almayer