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Dakan

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Credits

Titel: Dakan

Produktionsland: Guinea

Erscheinungsjahr: 1997

Format: 35 mm

Farbe: Farbe

Sprachfassung: OF m. engl. UT

Länge: 90 Minuten

Regie: Camara, Mohamed

Drehbuch: Camara, Mohamed

Kamera: Azevedo, Gilberto

Schnitt: Dos Santos

Ton: Charpail, Christine

Darsteller: Diakite, Koumba; Camara, Mamady Mory; Touré, Aboucar

Inhalt

Der Film ist der letzte Teil einer Trilogie, mit der Mohamed Camara Themen, die bislang im afrikanischen Kino tabu waren, auf die Leinwand bringt. Nachdem er in "Denko" die Situation eines Albino im Kontext von Inzest behandelte und in "Minka" den Selbstmord eines gequälten Kindes zeigte, ist "Dakan" der erste Spielfilm über die Ausgrenzung von Homosexuellen im heutigen Afrika. Es geht um die heimliche Liebe der jungen Männer Manga und Sory, die, als sie auffliegt, zu Konflikten mit ihren jeweiligen Familien führt, wobei Regisseur Camara einen unerbittlichen Vater spielt. Schon die Eingangsszene, ein langer Kuß der beiden Männer in einem roten Sportwagen, empfanden manche afrikanische Filmkritiker als eine kaum noch erträgliche Provokation. So versuchte Clement Tapsoba in der afrikanischen Filmzeitschrift "Ecrans d`Afrique", Homosexualität als West-Import mit Seltenheitswert in afrikanischen Großstädten zu diffamieren, weil es in traditionellen Sprachen des Kontinents kein Wort dafür gebe, und er versteigt sich zu dem Satz: "Nichts erlaubt uns den Schluß, daß Homosexualität als menschliches Verhalten existiert." Um so wichtiger ist dieser Film, der die Debatte über die Diskriminierung von Homosexuellen in Afrika eröffnet. Camaras Kommentar dazu: "Ich habe einen Film über eine einfache Liebesbeziehung gedreht. Das ist alles. Punkt."



 

Titelbild:  The Western Sahara international film festival © FiSahara | Alberto Almayer