Film-Datenbank: Filme

Lieux Saints

Zurück zur Übersicht


Filmplakat

Credits

Titel: Lieux Saints

Produktionsland: Kamerun; Frankreich

Erscheinungsjahr: 2009

Format: DVD

Sprachfassung: OF m. dt. UT

Länge: 70 Minuten

Regie: Teno, Jean-Marie

Drehbuch: Teno, Jean-Marie

Kamera: Fournier, Crystel; Teno, Jean-Marie

Schnitt: Badgley, Christiane; Gillooly, Jane; Teno, Jean-Marie

Ton: Teno, Jean-Marie

Inhalt

Schauplatz des Films ist St. Leon, ein einfacher Stadtteil zwischen der Kathedrale und der Moschee von Ouagadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos. Dort findet seit vier Jahrzehnten das weltbekannte panafrikanische Filmfestival FESPACO statt. Für die BewohnerInnen von St. Leon spielt dies kaum eine Rolle, denn sie müssen jeden Tag um ihr Überleben kämpfen und darum, in einer menschenfeindlichen Umgebung ihre Würde zu bewahren. So wie die drei Protagonisten des Films: der Djembé-Spieler Jules Cesar, der auch Trommeln baut; Bouba, der einen Video-Club betreibt, der nicht nur als Viertelkino dient, sondern auch als Gebetsstätte; und Abbo, ein fünfzigjähriger Techniker, der eines Tages beschloss, Poet zu werden und seitdem jeden Tag einen neuen Text mit Kreide auf ein Stahltor schreibt.
In diesem Setting reflektiert Teno, der zu den bedeutendsten Dokumentarfilmern Afrikas gehört, die Folgen von Globalisierung und Digitalisierung. Er thematisiert auch das Hauptproblem afrikanischer Filmschaffender, das darin besteht, dass ihre Produktionen in den wenigen verbliebenen Kinos des Kontinents kaum laufen. Das beklagt im Interview auch Idrissa Ouedraogo, einer der bekanntesten Regisseure Burkina Fasos. Selbst in dem Video-Club in Ouagadougou sind afrikanische Filme nur selten zu sehen, weil sie von den Video-Händlern der Stadt kaum vertrieben werden.
Denn sie sind teurer als US-amerikanische, europäische oder auch indische Bollywood-Filme auf DVD.
«Das digitale Zeitalter», so Teno, «hat die Produktion, Distribution und Präsentation von Bildern rund um die Welt grundlegend verändert. Schon mit geringen Budgets können heute unabhängige Filme produziert und gezeigt werden. Aber für viele in den Städten und Dörfern Afrikas bleiben sie unerreichbar, sie haben keinen Zugang zu eigenen afrikanischen Bildern. Dort, wo Bildung und Wissen am Nötigsten wären,werden die Menschen weiterhin im Dunkeln gehalten – ohne Hoffnung.»



 

Titelbild:  The Western Sahara international film festival © FiSahara | Alberto Almayer