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Thomas Sankara, L´homme intègre
Credits
Titel: Thomas Sankara, L´homme intègre
Produktionsland: Frankreich
Erscheinungsjahr: 2006
Format: DVD
Farbe: Farbe
Sprachfassung: dt.
Länge: 53 Minuten
Regie: Shuffield, Robin
Drehbuch: Shuffield, Robin
Kamera: Ridley, Marc; Shuffield, Robin
Schnitt: Gantier, Samuel; Dietrich, Serge
Ton: Dietrich, Serge
Inhalt
Thomas Sankara war Hauptmann der Armee und gerade 34 Jahre alt, als er am 4. August 1983 die Macht in seinem Land Obervolta übernahm, dem er wenig später seinen jetzigen Namen gab: Burkina Faso, „Land der aufrechten Menschen“. Sankaras politisches Credo lautete: „Ein Volk, das Hunger und Durst leidet, ist ein abhängiges Volk.“ Deshalb gab er die Parole aus „Zwei Mahlzeiten und zwei Liter Wasser täglich für jeden“. Sankara suchte die Abhängigkeit seines Landes von ausländischen Geldern und Waren zu überwinden. Er schränkte die Importe teurer Nahrungsmittel und Konsumgüter aus Europa ein und wies seine Minister an, statt Nadelstreifenanzügen aus Paris afrikanische Gewänder zu tragen und von ihren Luxuslimousinen auf Kleinwagen umzusteigen. Mit seiner revolutionären Politik machte er sich nicht nur Freunde, sondern schuf sich auch Feinde. Dazu gehörten die traditionellen Dorfchefs, deren Macht er durch Volkstribunale einschränkte und die
städtische Elite, deren Privilegien er beschnitt. Doch seine mächtigsten Gegner kamen von außen: Die westlichen Industrienationen befürchteten, dass Sankara mit seiner Sympathie für die Blockfreien, die Sandinisten in Nicaragua und Fidel Castro in Kuba zum Vorbild für ganz Afrika avancieren könnte. Deshalb wurde er am 15. Oktober 1987 zusammen mit zwölf Weggefährten erschossen und in einem Massengrab verscharrt. Zu seinen Mördern gehörte sein ehemals bester Freund Blaise Compaoré, der noch heute als Präsident Burkina Fasos selbstherrlich regiert.
Mit historischen Archivbildern sowie Interviews mit Sankaras Eltern und Freunden, Mitstreitern und politischen Zeitzeugen wie dem ehemaligen Präsidenten Ghanas, Jerry J. Rawlings, zeichnet der Film das Portrait des afrikanischen Politikers, der sich den Beinamen „Che Afrikas“ erwarb und vielen als Vorkämpfer für ein anderes, selbstbestimmtes afrikanisches Gesellschaftsmodell gilt.
Titelbild: The Western Sahara international film festival © FiSahara | Alberto Almayer