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Testament





Credits

Titel: Testament

Produktionsland: Ghana; Großbritannein

Erscheinungsjahr: 1988

Format: 35 mm

Farbe: Farbe

Sprachfassung: OF engl.

Länge: 76 Minuten

Regie: Akomfrah, John

Drehbuch: Akomfrah, John

Kamera: Scott, David

Schnitt: Thumim, Brand

Ton: Henriquez, Monica

Darsteller: Rogers, Tania; Hunter, Evans Oma

Inhalt

Im Juni 1957, als Ghana seine Unabhängigkeit erlangte, begann die Conventional People‘s Party unter der Führung von Kwame Nkrumah mit dem Experiment, einen sozialistischen Staat in Afrika zu etablieren. 1966 wurde die Partei durch einen Militärputsch gestürzt.
Im Mittelpunkt des Doku-Dramas stehen die Lebensgeschichten früherer Anhänger Nkrumahs. Ihr Leben ist von Angst und Wut gekennzeichnet, da der Putsch sie orientierungslos zurückließ. Die politische Repression des Militärregimes stellte sie vor die Wahl zu schweigen oder Gefängnishaft zu riskieren. Manche entschieden sich deshalb dafür, das Land zu verlassen, so wie Abena, die Protagonistin des Films. Als junge Frau nach dem Staatsstreich von 1966 inhaftiert, wanderte sie nach ihrer Freilassung nach England aus. Erst 1988 kehrt sie als Fernsehjournalistin nach Ghana zurück, um einen Bericht über die Dreharbeiten zu Werner Herzogs Film Cobra Verde zu drehen. Ihr Aufenthalt wird zu einer schmerzlichen Reise in die Vergangenheit…
Der Film ist ein komplexes Experiment in Form und Inhalt, arbeitet mit Wiederholungen, historischen Archivaufnahmen, Traumsequenzen und politischen Reflexionen über die Geschichte Ghanas, „die drei Tode Nkrumahs“ sowie die Dreharbeiten zu einem ausländischen Film wie Cobra Verde. Die Wirkung der teilweise verfremdeten Bilder wird durch die sich wie in einem Ritual wiederholende Musik noch intensiviert.
Der in Ghana geborene und in London aufgewachsene Regisseur zählt zu den Gründungsmitgliedern des Black Audio Film Collective, einer Produktionsgemeinschaft, die sich ab 1982 mit Fragen afrikanischer Identität auseinander setzte. Das Kollektiv verfolgte – bis zu seiner Auflösung im Jahr 1998 – das Ziel, mit seinen Arbeiten die kulturellen und politischen Interessen afrikanischer MigrantInnen zu unterstützen.



 

Titelbild:  The Western Sahara international film festival © FiSahara | Alberto Almayer